So bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Thailand [2024]

Veröffentlicht

Oct 16, 2024

Der/Die Autor/in

The Rippling Team

Immer mehr globale Unternehmen engagieren Freelancer*innen in Thailand, um Lücken in ihrer Belegschaft zu schließen. Es ist einfacher, Auftragnehmende einzustellen als Vollzeitangestellte und es gibt viele Vorteile in Bezug auf Flexibilität und Betrieb. Allerdings ist es auch bei der Zusammenarbeit mit selbstständigen Auftragnehmenden wichtig, die thailändischen Arbeits- und Steuergesetze zu beachten, um vollständig gesetzeskonform zu handeln. Lesen Sie diesen Leitfaden, bevor Sie Auftragnehmende einstellen und erfahren Sie alles Wichtige zur Einstufung, Einstellung und Bezahlung gemäß den thailändischen Arbeitsgesetzen.

Schritt #1: Klassifizieren Sie Ihre Beschäftigten

Auftragnehmende einzustellen kann eine flexible Lösung für globale Unternehmen jeder Größe sein. Allerdings kann die falsche Klassifizierung von Angestellten als Auftragnehmende zu ernsthaften Strafen führen. Diese beinhalten:

  • Sollten Sie bei einer Kündigung die Abfindung nicht auszahlen, könnten Sie mit einer Freiheitsstrafe von bis zu sechs Monaten und/oder einer Geldstrafe von bis zu 100.000 THB belegt werden. Zusätzlich könnten Sie für unbezahlte Abfindungen haftbar gemacht werden und 15 % Zinsen darauf zahlen müssen.
  • Zahlung aller fälligen Quellensteuern zuzüglich einer Strafe von 1,5 %.
  • Bußgelder von bis zu 2.000 THB für das Versäumnis, das korrekte Formular zur Quellensteuererklärung einzureichen.
  • Freiheitsstrafe von sechs Monaten und/oder eine Geldstrafe von bis zu 20.000 THB für das Versäumnis, Angestellte innerhalb von 30 Tagen nach Beginn des Anstellungsverhältnisses beim Sozialversicherungsamt zu registrieren.
  • Eine Strafe von 2 % der unbezahlten Sozialversicherungsbeiträge pro Monat.

Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Kriterien, die Arbeitgebern dabei helfen, zu bestimmen, ob es sich um Auftragnehmende oder Angestellte handelt. Die thailändischen Gerichte betrachten sowohl die vertragliche Vereinbarung als auch die tatsächliche Umsetzung der Arbeitsbeziehung, um festzustellen, ob eine Fehlklassifizierung vorliegt.

Auftragnehmende

Angestellte

Ein hohes Maß an Eigenkontrolle. Auftragnehmende bestimmen selbst, wie, wo und wann sie ihre Arbeit erledigen. Sie haben keine festen Arbeitszeiten.

Mehr Anweisungen vom Arbeitgeber. Angestellte unterliegen mehr Kontrolle durch ihren Arbeitgeber, der ihnen Anweisungen gibt, wie sie ihre Arbeit auszuführen haben und wann sie arbeiten sollen.

Ausrüstung und Geräte, die den Auftragnehmenden gehören. Diese Geräte sollten zudem nicht erstattet werden.

Ausrüstung und Geräte, die typischerweise vom Unternehmen bereitgestellt werden.

Weniger integriert. Auftragnehmende sind nicht Teil der Organisationsstruktur des beauftragenden Unternehmens und arbeiten normalerweise nicht in den Räumlichkeiten des Arbeitgebers. Sie sind nicht Teil der regulären Gehaltsabrechnung des Unternehmens.

Stark integriert. Angestellte sind in die Organisation des Arbeitgebers integriert und arbeiten eher in den Räumlichkeiten des Arbeitgebers.

Kein Anspruch auf Sozialleistungen. Auftragnehmende erhalten keine Erstattung über die im Vertrag festgelegten Bedingungen hinaus. Sie sind für die Zahlung ihrer eigenen Steuern verantwortlich.

Anspruch auf Sozialleistungen. Angestellte haben Anspruch auf bestimmte Schutzmaßnahmen und Sozialleistungen, wie Arbeitslosengeld, Urlaub, gesetzliche Feiertage, krankheitsbedingte Abwesenheit, Mutterschafts-/Elternzeit und Rente.

Zeitlich begrenztes Engagement. Auftragnehmende werden in der Regel für ein bestimmtes Projekt oder einen festgelegten Zeitraum engagiert. Oftmals endet ihr Einsatz nach Abschluss der vertraglich vereinbarten Arbeit. Sie können auch Aufgaben ablehnen, die nicht Teil ihres Vertrags sind.

Unbefristete Anstellung. Angestellte werden in der Regel unbefristet eingestellt und müssen die von ihrem Arbeitgeber zugewiesenen Aufgaben erfüllen.

Bezahlung für geleistete Arbeit. Auftragnehmende sollten keine Gehälter oder festen Beträge pro Monat erhalten.

Bezahlter Lohn, unabhängig von der erbrachten Arbeitsmenge.

Kann Arbeit an Dritte weitervergeben.

Eine Weitervergabe von Arbeit ist nicht erlaubt.

Schritt #2: Finden Sie die beste Zahlungsmethode für Auftragnehmende

Legen Sie in Ihrer Vertragsvereinbarung fest, wie Sie Auftragnehmende bezahlen. Mit der Zunahme der globalen Belegschaften und der Fernarbeit gibt es viele Möglichkeiten, internationale Zahlungen zu leisten. Hier sind einige Optionen:

  • Banküberweisungen. In diesem Szenario würden Sie ein thailändisches Bankkonto eröffnen und dieses nutzen, um Gelder auf die Konten von Auftragnehmenden zu überweisen. Alternativ könnten Sie Ihre Bank nutzen, um eine internationale Überweisung zu senden.
  • Internationale Zahlungsanweisungen. Obwohl dies eine altbewährte Zahlungsmethode ist, kann sie langsam sein. Der Arbeitgeber muss die Zahlungsanweisung physisch erwerben, und Auftragnehmende müssen diese nach Erhalt physisch einzahlen. Außerdem gehen mit Zahlungsanweisungen auch ungünstige Wechselkurse und Gebühren einher.
  • Digitale Geldbörsen oder Zahlungsplattformen. Nicht jede digitale Zahlungsplattform ist in Thailand verfügbar. Zum Beispiel funktionieren Venmo, Zelle und CashApp nur innerhalb der USA. Während einige Arbeitgeber Plattformen wie Wise nutzen, um Geld über Grenzen hinweg zu transferieren, können sich Wechselkurse regelmäßig ändern, was Ihre ausgehenden Beträge unvorhersehbar macht.
  • Globale Lohn- und Gehaltsabrechnungen. Auftragnehmende werden normalerweise nicht in die Lohn- und Gehaltsabrechnung einbezogen. Sie schicken in der Regel eine Rechnung für ihre Dienstleistungen, die dann von der Kreditorenbuchhaltung bearbeitet wird.

Schritt #3: Nutzen Sie eine globale Gehaltsabrechnungssoftware zur Abwicklung der Zahlungen

Es gibt zwar eine Reihe von Möglichkeiten, Auftragnehmende in Thailand zu bezahlen, aber die schnellste und einfachste Methode ist die Verwendung einer globalen Lohnabrechnungssoftware.

Rippling ermöglicht es Ihnen, Auftragnehmende weltweit in einem System zu bezahlen.

Schritt #4: Steuerverwaltung

Sie sind nicht für Steuerabzüge verantwortlich. Selbstständige Auftragnehmende in Thailand reichen ihre Einkommenssteuer selbst ein und zahlen sie auch selbst. Auftragnehmende müssen zudem keine Beiträge zur Sozialversicherung leisten, und auch deren Arbeitgeber/Auftraggeber nicht.

Sie sind zwar nicht verpflichtet, Steuern für Auftragnehmende einzubehalten und abzuführen, aber wenn Ihr Unternehmen in den USA ansässig ist, sollten Sie internationale Auftragnehmende ein IRS-Formular W-8BEN ausfüllen lassen, welches der US-Regierung ihren ausländischen Vertragsstatus bescheinigt.

Müheloses Management von Auftragnehmenden auf der ganzen Welt

Die Bezahlung von Auftragnehmenden war noch nie einfacher. Mit Rippling bezahlen Sie internationale Auftragnehmende unabhängig von ihrem Standort in einem einzigen System.

Häufig gestellte Fragen zur Bezahlung von Auftragnehmenden in Thailand

Müssen Sie bei der Bezahlung von Auftragnehmenden in Thailand Steuern einbehalten?

Nein, ausländische Unternehmen müssen keine Lohnsteuern einbehalten. Auftragnehmende müssen alle ihre Einkommenssteuern selbst zahlen. 

Ausländische Unternehmen sind zudem nicht dafür verantwortlich, Sozialversicherungsbeiträge im Namen von Auftragnehmenden zu leisten.

Gilt der thailändische Mindestlohn für selbstständige Auftragnehmende in Thailand?

Nein, Mindestlohn-Gesetze gelten nicht für sie. Auftragnehmende sind dafür verantwortlich, ihre eigenen Sätze zu vereinbaren oder festzulegen.

Der Mindestlohn in Thailand hängt von der Provinz ab und liegt zwischen THB 330 und 363 THB pro Stunde. Der Mindestlohn soll Ende 2024 landesweit auf 400 THB steigen und gilt im Vergleich zu anderen Teilen Südostasiens als hoch.

Erhalten thailändische Auftragnehmende Sozialleistungen?

Nein, sie haben keinen Anspruch auf Sozialleistungen oder andere Vergütungen, die nicht in ihrem Vertrag festgelegt sind. Das Anbieten von Sozialleistungen an Auftragnehmende könnte das Risiko erhöhen, dass die Gerichte eine falsche Klassifizierung vermuten.

Können Sie Auftragnehmende in Thailand in Ihrer Heimatwährung bezahlen?

Es ist üblich, thailändische Auftragnehmende in thailändischen Baht zu bezahlen. Sie können sie jedoch in Ihrer bevorzugten Währung bezahlen, wenn sie zustimmen.

Viele internationale Zahlungsanbieter, wie Rippling, unterstützen Zahlungen an Auftragnehmende entweder in thailändischen Baht oder in Ihrer eigenen Währung.

Können Sie Auftragnehmende in Thailand manuell bezahlen?

Kleinunternehmer*innen entscheiden sich oft dafür, Zahlungen manuell abzuwickeln, um Kosten zu sparen. Doch dieser Prozess kann zeitaufwendig sein, insbesondere für wachsende Unternehmen, die mit mehreren Auftragnehmenden in Thailand oder anderen Regionen zusammenarbeiten.

Manuelle Zahlungsabwicklungen bringen ebenfalls Risiken und Komplikationen mit sich:

  • Einhaltung von Vorschriften. Manuelle Eingaben bergen das Risiko menschlicher Auslassungen und Fehler.
  • Datenschutz. Wenn Sie Tabellenkalkulationen oder Papierunterlagen verwenden, ist es wahrscheinlicher, dass sensible Daten verloren gehen, gestohlen oder missbraucht werden können.
  • Erfahrung von Auftragnehmenden. Manuelle Zahlungen sind oft langsam und bieten keine Transparenz hinsichtlich der Zahlungszeitpläne. Dies führt zu einer frustrierenden Erfahrung für Auftragnehmende, die versuchen, ihre Verdienste nachzuvollziehen.

Wie werden Auftragnehmende in Thailand zu Angestellten um?

Die Einstellung von selbstständigen Auftragnehmenden bietet Flexibilität und bestimmte finanzielle Vorteile. Es kann jedoch sinnvoll sein, Freelancer*innen als Vollzeitangestellten zu übernehmen, um Fehlklassifikationen zu vermeiden, ihre Dienste langfristig zu sichern oder sie dauerhaft ins Team zu integrieren. Allerdings ist die Umwandlung von Auftragnehmenden, wie auch die Einstellung von Vollzeitbeschäftigten in Thailand, nicht so einfach wie das Aufsetzen eines Arbeitsvertrags.

Sie müssen sicherstellen, dass Sie die Rechtsvorschriften der thailändischen Arbeitsgesetze einhalten. In Thailand werden Lohnabzüge, Sozialversicherungsbeiträge, Sozialleistungen, Arbeitsunfallversicherung und andere Schutzmaßnahmen für Vollzeitbeschäftigte durchgesetzt.

EORs helfen dabei, die folgenden Informationen von Angestellten zu sammeln, die Sie zur Bearbeitung der Gehaltsabrechnung benötigen:

  • Name (übereinstimmend mit dem Konto, auf das Sie das Gehalt überweisen)
  • Geburtsdatum und Einstellungsdatum
  • Kontaktinformationen, einschließlich ihrer Postadresse in Thailand
  • Steueridentifikationsnummer (TIN)
  • Bankverbindungsinformationen
  • Betrag, der in thailändischen Baht zu zahlen ist (einschließlich aller Boni)

Rippling und die verbundenen Tochtergesellschaften bieten keine Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung an. Dieses Material wurde nur zu Informationszwecken erstellt und ist nicht dazu bestimmt, Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung zu leisten, noch sollte es als solche herangezogen werden. Sie sollten Ihre eigenen Steuer-, Rechts- und Buchhaltungsberater konsultieren, bevor Sie sich an entsprechenden Aktivitäten oder Transaktionen beteiligen.

Zuletzt bearbeitet: October 16, 2024

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