So bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Australien [2024]
Internationale Unternehmen stellen australische Auftragnehmende ein, um auf die qualifizierten Beschäftigten des Landes zuzugreifen. Was müssen Sie beachten, um beim Bezahlen der Auftragnehmenden das australische Arbeits- und Steuerrecht einzuhalten?
Lesen Sie diesen Leitfaden, bevor Sie Ihre erste Rechnung erhalten, um sich über wichtige Aspekte zum Arbeiten mit australischen Auftragnehmenden zu informieren. Dazu gehören die korrekte Klassifizierung, das Onboarding von Mitarbeitenden und die Bezahlung gemäß dem australischen Arbeitsrecht.
Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigt, wie Sie die Bezahlung für Auftragnehmende in Australien abwickeln können.
Schritt #1: Klassifizierung der Beschäftigten
Wenn Sie sich dazu entscheiden, selbstständige Auftragnehmende weltweit zu beschäftigen, ist die korrekte Klassifizierung entscheidend. Eine fehlerhafte Klassifizierung, etwa die Verwechslung von Angestellten und Auftragnehmenden, kann zu Strafen, Nachzahlungen und anderen harten Sanktionen durch australische Gerichte und das australische Finanzamt (ATO) führen. Strafen für die sogenannte Scheinselbstständigkeit können umfassen:
- Gerichtlich angeordnete Geldstrafen von bis zu 16.500 AUD für Einzelpersonen und 82.500 AUD für Unternehmen
- Nachzahlungen für jeden versäumten Superannuation-Beitrag (Australiens Rentensystem), zuzüglich Zinsen und Verwaltungsgebühren
- Zusätzliche Geldstrafen in Höhe des doppelten Betrags der Altersvorsorgeleistungen
- Kosten für das Nicht-Einbehalten von Steuern in Höhe des vollen Betrags, der hätte einbehalten werden müssen, einschließlich einer Medicare-Abgabe (Australiens Gesundheitssystem)
Um Arbeitgebern bei der Klassifizierung zu helfen, hat die australische Behörde Fair Work Ombudsman eine Reihe von Indikatoren zusammengestellt, welche die Unterscheidung zwischen Angestellten und Auftragnehmenden verdeutlichen:
Auftragnehmende
Angestellte
Hohes Maß an Kontrolle. Auftragnehmende erhalten in der Regel mehr Autonomie, um zu bestimmen, wie und wann die Arbeit erledigt wird.
Mehr Anweisungen vom Arbeitgeber. Angestellte unterliegen in der Regel mehr Kontrolle und Anweisungen ihres Arbeitgebers, der ihnen genaue Anweisungen gibt und bestimmte Arbeitszeiten festlegt.
Ausrüstung und Werkzeuge im Besitz der Auftragnehmenden.
Ausrüstung und Werkzeuge werden typischerweise vom Unternehmen bereitgestellt.
Weniger integriert. Auftragnehmende neigen dazu, unabhängig zu sein. Sie arbeiten eher remote und nutzen ihre eigenen Werkzeuge und Ausrüstungen.
Hoch integriert. Angestellte sind in der Regel stärker in die Organisation des Arbeitgebers integriert, etwa indem sie in den Räumlichkeiten des Arbeitgebers arbeiten.
Kein Anspruch auf Sozialleistungen. Auftragnehmende haben keinen Anspruch auf die gleichen Sozialleistungen und Schutzmaßnahmen wie Angstellte und sind für die Zahlung ihrer eigenen Steuern verantwortlich.
Anspruch auf Sozialleistungen. Arbeitnehmende haben Anspruch auf bestimmte Benefits und Schutzrechte, wie Mindestlohn, Überstundenvergütung und Urlaubsentgelt. Sie können auch Anspruch auf Sozialleistungen wie Krankenversicherung, Altersvorsorgeleistungen und bezahlte krankheitsbedingte Abwesenheit haben.
Zeitlich begrenztes Engagement. Auftragnehmende werden in der Regel für ein spezielles Projekt oder einen bestimmten Zeitraum engagiert.
Unbefristete Anstellung. Arbeitnehmende werden in der Regel für einen unbefristeten Zeitraum eingestellt.
Haftungsrisiko. Auftragnehmende übernehmen ein höheres Risiko und eine größere Haftung für ihre ausgeführten Arbeiten.
Kein Haftungsrisiko. Angestellte sind in der Regel vor Haftung für arbeitsbezogene Probleme geschützt.
Untervergabe von AufträgenAuftragnehmende können Arbeit an eine andere Person oder ein anderes Unternehmen delegieren.
Keine Untervergabe von Aufträgen. Arbeitnehmende sind dazu angehalten, ihre Arbeit selbst zu erledigen. Sie dürfen Aufgaben nicht ohne die Genehmigung des Unternehmens delegieren.
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KOSTENLOSES Quiz startenSchritt #2: Bestimmen Sie die beste Methode zur Bezahlung von Auftragnehmenden
Als erstes sollten Sie bestimmen, wie Sie Auftragnehmende in Australien bezahlen werden. Mit dem Aufstieg globaler Beschäftigten und Remote-Arbeit haben Arbeitgeber jetzt mehr Möglichkeiten denn je, um Bezahlungen durchzuführen. Hier sind einige Optionen:
- Banküberweisungen. Sie haben die Möglichkeit, ein australisches Bankkonto zu eröffnen und es für Überweisungen an die Konten australischer Auftragnehmender zu nutzen. Alternativ können Sie Ihre Bank für eine weltweite Überweisung beauftragen, um Zahlungen vorzunehmen.
- Internationale Zahlungsanweisungen. Diese traditionelle Zahlungsmethode kann zeitaufwendig sein, da der Arbeitgeber die Zahlungsanweisung physisch erwerben und Auftragnehmende sie bei Erhalt ebenfalls physisch einlösen müssen. Zudem können Zahlungsanweisungen mit zusätzlichen Gebühren und ungünstigen Wechselkursen verbunden sein.
- Digitale Geldbörsen oder Zahlungsplattformen. Beachten Sie, dass nicht alle digitalen Zahlungsplattformen in Australien verfügbar sind (beispielsweise funktioniert Venmo nur innerhalb der USA). Einige Arbeitgeber nutzen jedoch Plattformen wie Wise, um Geld grenzüberschreitend zu transferieren. Denken Sie daran, dass Wechselkurse täglich schwanken können, was es schwierig macht, Ihre Ausgaben vorherzusagen.
- Globale Gehaltsabrechnungsdienste. In der Regel werden Auftragnehmende nicht in die Gehaltsabrechnung einbezogen, da sie nicht denselben Abzügen wie Angestellte unterliegen. Stattdessen stellen sie Rechnungen für ihre Dienstleistungen, die bei vielen Unternehmen über die Kreditorenbuchhaltung abgewickelt werden. Aber mit Rippling können Sie sowohl australische Angestellte als auch australische Auftragnehmende bezahlen, was die australischen Zahlungsläufe für Ihr Team vereinfacht.
Schritt #3: Verwenden Sie eine globale Gehaltsabrechnungssoftware zur Bezahlung
Wie Sie in Schritt #2 gesehen haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, Remote-Auftragnehmende in Australien zu bezahlen. Aber der schnellste und einfachste Weg ist die Bezahlung über eine globale Payroll-Software.
Mit Rippling können Sie Angestellte und Auftragnehmende weltweit an einem Ort bezahlen.
Schritt #4: Stellen Sie sicher, dass Auftragnehmende die richtigen Steuerinformationen besitzen
Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, für Auftragnehmende in Australien Einkommenssteuern einzubehalten und zu zahlen. Die ATO sendet Auftragnehmenden Aktivitätsnachweise, um ihre Einnahmen und Geschäftsausgaben (um mögliche abzugsfähige Posten geltend zu machen) zu verfolgen, die Auftragnehmende dann vierteljährlich ausfüllen und einreichen.
Allerdings schließen einige Arbeitgeber freiwillige Vereinbarungen mit ihren Auftragnehmenden, um Steuerzahlungen in deren Namen durchzuführen, bekannt als Pay as You Go (PAYG) withholding (diese Zahlungen sind ffür Angestellte obligatorisch).
Um Steuern einzureichen, benötigen Auftragnehmende typischerweise:
- Eine individuelle Steueridentifikationsnummer
- Eine australische Geschäftsnummer (da selbständige Auftragnehmende ihre eigenen Geschäfte führen)
- Eine PAYG-Einbehaltungsregistrierung
- Eine Registrierung für die Waren- und Dienstleistungssteuer (GST), falls Ihr Geschäftseinkommen 75.000 AUD übersteigt
Selbstständige Auftragnehmende leisten in der Regel ihre eigenen Beiträge zu den Altersvorsorgeleistungen. Allerdings müssen Unternehmen möglicherweise Zahlungen im Auftrag von Auftragnehmenden vornehmen, wenn diese hauptsächlich für ihre Arbeitskraft bezahlt werden und nicht von einem bestimmten Ergebnis abhängig sind (etwa eine freiberufliche Sekretärin, die 15 Stunden pro Woche Bürotätigkeiten ausführt). In diesem Fall müssen Arbeitgeber den Auftragnehmenden innerhalb von vier Wochen nach ihrem Startdatum die Wahl eines Altersvorsorgefonds anbieten und garantieren, einen Prozentsatz ihres Lohns beizutragen.
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Die Expansion Ihrer internationalen Beschäftigten war noch nie so einfach. Mit Rippling können Sie internationale Auftragnehmende in Australien und weltweit in einem System bezahlen.
Häufig gestellte Fragen zur Bezahlung von Auftragnehmenden in Australien
Müssen Sie in Australien Steuern einbehalten, wenn Sie Auftragnehmende bezahlen?
Nein. Auftragnehmende sind verpflichtet, ihre Steuern selbst zu zahlen. Wenn beide Parteien jedoch zustimmen, können Unternehmen freiwillig Steuern im Namen des Auftragnehmenden einbehalten.
Gilt der australische Mindestlohn für selbstständige Auftragnehmende in Australien?
Nein, Mindestlohn und andere Arbeits- und Anstellungsgesetze gelten nicht für sie.
Erhalten australische Auftragnehmende Sozialleistungen?
Nein, sie haben nicht dieselben Ansprüche auf Sozialleistungen wie Angestellte. Das Anbieten von Sozialleistungen für selbstständige Auftragnehmende kann sogar das Risiko erhöhen, dass sie von Gerichten als falsch klassifiziert angesehen werden.
Lassen sich Auftragnehmende in Australien in der eigenen Währung bezahlen?
Typischerweise werden sie in ihrer Landeswährung, dem australischen Dollar, bezahlt. Sie können sich entscheiden, Auftragnehmende in einer anderen Währung zu bezahlen, dies sollte jedoch ausdrücklich in dem Vertrag mit ihnen festgehalten werden.
Viele internationale Zahlungsdienstleister, wie Rippling, unterstützen die Bezahlung von Auftragnehmenden entweder in australischen Dollar oder Ihrer Währung.
Kann man Auftragnehmende in Australien manuell bezahlen?
Ja, es ist üblich, dass Kleinunternehmer*innen die Bezahlung manuell abwickeln, um Kosten zu sparen. Dies kann jedoch zeitaufwendig sein, insbesondere wenn Ihr Unternehmen wächst und Sie mit mehreren Auftragnehmenden in Australien oder über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten.
Es ist zudem wichtig zu beachten, dass die manuelle Verarbeitung von Bezahlungen einige Risiken mit sich bringt:
- Einhaltung von Vorschriften. Die manuelle Abwicklung der Gehaltsabrechnung bringt das Risiko menschlicher Fehler und Versäumnisse mit sich. Schützen Sie sich und Ihr Unternehmen mit Rippling, das automatisch die Einhaltung aller geltenden lokalen Gesetzen durchsetzt – unabhängig davon, wo Ihre Auftragnehmenden leben.
- Datenschutz. Die manuelle Lohnabrechnung birgt ebenfalls Sicherheitsrisiken, insbesondere wenn Sie Tabellenkalkulationen oder Papierunterlagen verwenden. Sensible Informationen können verloren gehen, gestohlen oder missbraucht werden.
- Erfahrung von Auftragnehmenden. Manuelle Zahlungen sind häufig langsam und bieten keine Transparenz hinsichtlich Zahlungsfristen und den genauen Verwendungszwecken der Zahlungen. Dies kann für Auftragnehmende, die ihr Einkommen nachvollziehen möchten, frustrierend sein.
Führen Sie die Gehaltsabrechnung automatisch durch, indem Sie Rippling nutzen. Rippling synchronisiert alle HR-Daten Ihres Unternehmens mit der Gehaltsabrechnung, sodass manuelle Dateneingaben vollständig entfallen. Angestellte und Auftragnehmende auf der ganzen Welt werden schnell (und unter Einhaltung aller geltenden Gesetze) bezahlt.
Wie werden Auftragnehmende in Australien zu Angestellten?
Beim Übergang von Auftragnehmenden zu Vollzeitangestellten ist es entscheidend, das beste Beschäftigungsmodell für Ihr Unternehmen zu wählen. Während die Anstellung von Auftragnehmenden flexibler sein kann und finanzielle Vorteile bietet, benötigen Sie manchmal dennoch eine Vollzeitkraft.
Die Herausforderung besteht darin, sicherzustellen, dass alle rechtlichen Anforderungen erfüllt sind: Die Arbeitsgesetze Australiens verlangen Lohnabzüge, Sozialleistungen und weitere Regelungen für Mitarbeitende, um die Sie sich bei Auftragnehmende keine Sorgen machen müssen. Unternehmen sind eher geneigt, über ihren eigenen Rechtsträger in Australien zu beschäftigen, wenn sie bereits einen besitzen. Dennoch können Unternehmen auch ohne eine australische Niederlassung durch einen Employer of Record service, einen Arbeitgeberdienstleister, Personal in Australien einstellen.
Mit Rippling können Sie Auftragnehmende mühelos verwalten und sie schnell zu Vollzeitangestelten überführen – mit rechtlich konformen Unterlagen, Verwaltungsaufgaben für Sozialleistungen, Lohnabrechnung und mehr. Rippling übernimmt alles, damit Sie von der Einarbeitung bis zur Beendigung stets rechtskonform bleiben.
Rippling und die dazugehörigen Tochtergesellschaften bieten keine Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung an. Dieses Material wurde nur zu Informationszwecken erstellt und ist nicht dazu bestimmt, Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung zu bieten oder darauf als solche zu vertrauen. Sie sollten Ihre eigenen Steuer-, Rechts- und Buchhaltungsberater*innen konsultieren, bevor Sie sich an entsprechenden Aktivitäten oder Transaktionen beteiligen.