So bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Neuseeland [2024]
Die Bezahlung von Auftragnehmenden in Neuseeland könnte Ihnen bekannt vorkommen, wenn Sie bereits Auftragnehmende in Australien bezahlen, da beide Länder ähnliche Arbeits- und Steuervorschriften haben. Dennoch sollten Sie die entscheidenden Unterschiede zwischen den beiden Ländern kennen.
Lesen Sie unseren Schritt-für-Schritt-Leitfaden, um zu erfahren, wie Sie dem neuseeländischen Arbeitsrecht gerecht werden – einschließlich der Klassifizierung, Verwaltung und Bezahlung von neuseeländischen Auftragnehmenden.
Schritt #1: Klassifizieren Sie Ihre Beschäftigten in Neuseeland
Zwischen Selbstständigen und Angestellten bestehen erhebliche rechtliche Unterschiede, die sich auf die Rechte und Pflichten von Arbeitgebern und Beschäftigten auswirken.
Die Fehlklassifizierung von Arbeitskräften in Neuseeland kann zu erheblichen Strafen und rechtlichen Konsequenzen für Arbeitgeber führen, einschließlich Nachzahlungen von Steuern, Urlaubsvergütung und anderen arbeitsbezogenen Ansprüchen. Fehlklassifizierte Angestellte könnten eine Beschwerde oder Klage bei der Employment Relations Authority (ERA) einreichen, wenn sie nicht die Vorteile und Schutzmaßnahmen erhalten, die ihnen im Rahmen des Arbeitsverhältnisses zustehen.
Um Arbeitgebern bei der Klassifizierung von Beschäftigten zu helfen, haben die neuseeländischen Gerichte vier rechtliche Tests entwickelt, die folgende Themen beleuchten: die Einstellungsabsicht, der Grad an Autonomie, die Teamintegration und die Wirtschaftlichkeit. Einzelne Aspekte allein werden nicht die richtige Antwort liefern. Alle Punkte müssen berücksichtigt werden, um zu entscheiden, wie Sie Ihre Arbeitskräfte klassifizieren sollten.
Die nachstehende Tabelle gibt einen Überblick zu den Unterschieden zwischen selbstständigen Auftragnehmenden (die auch als Einzelunternehmer*innen oder Kleinunternehmer*innen arbeiten können) und Angestellten.
Auftragnehmende
Angestellte
Hohes Maß an Autonomie. Auftragnehmende haben in der Regel mehr Freiheit, zu entscheiden, wie und wann sie ihre Aufgaben erledigen.
Mehr Anleitung vom Arbeitgeber. Angestellte erhalten grundsätzlich mehr Anweisungen von ihrem Arbeitgeber, der vorgibt, wie und wann sie ihre Arbeit erledigen sollen.
Auftragnehmende nutzen ihre eigenen Geräte und Ausrüstungen.
Angestellte erhalten in der Regel vom Arbeitgeber Geräte und Werkzeuge für ihre Arbeit.
Weniger in die Organisation integriert. Auftragnehmende sind oft weniger in das Unternehmen des Arbeitgebers integriert, arbeiten in der Regel remote und selbstständig.
Stark integriert. Angestellte sind stärker ins Unternehmen eingebunden und arbeiten oft mit ihrem Team im Büro zusammen.
Kein Anspruch auf Unternehmensleistungen. Auftragnehmende sind in der Regel selbst für die Zahlung ihrer Steuern verantwortlich und erhalten keine Sozialleistungen wie Mindestlohn, Überstundenbezahlung, Urlaubsentgelt, gesetzliche Feiertage, Krankenversicherung, Altersvorsorgeleistungen oder bezahlte krankheitsbedingte Abwesenheit.
Anspruch auf Unternehmensleistungen. Angestellte haben Anspruch auf Unternehmensleistungen und Schutzmaßnahmen, einschließlich Trauerurlaub und Elternzeit. Sie müssen sich zudem nicht selbst um die Abrechnung von Lohnsteuer und Sozialversicherungsbeiträgen kümmern.
Zeitlich befristete Verträge. Auftragnehmende werden in der Regel für ein bestimmtes Projekt oder einen festgelegten Zeitraum engagiert.
Unbefristete Verträge. Angestellte werden in der Regel auf unbefristete Verträge eingestellt, mit garantierter Abfindung im Falle einer Kündigung.
Mehr Risiko. Auftragnehmende übernehmen typischerweise mehr Risiko und Haftung für ihre Arbeit.
Schutz vor haftungsbedingten Risiken am Arbeitsplatz. Angestellte tragen kein Haftungsrisiko und sind generell vor arbeitsbedingten Haftungsfragen geschützt.
Die Weitergabe von Aufträgen ist erlaubt. Auftragnehmende haben die Möglichkeit, Aufgaben an eine andere Person oder ein Unternehmen weiterzugeben.
Keine Weitergabe von Aufträgen. Von Angestellten wird erwartet, ihre Aufgaben selbst zu erledigen. Sie dürfen ohne Genehmigung des Unternehmens keine Verantwortlichkeiten delegieren.
Vermeiden Sie teure Fehler bei der Klassifizierung mit unserer kostenlosen Online-Bewertung
Rippling ansehenSchritt #2: Bestimmen Sie die beste Methode, um Auftragnehmende in Neuseeland zu bezahlen
Bevor Sie ein Vertragsverhältnis mit Auftragnehmenden in Neuseeland eingehen, sollten Sie festlegen, wie Sie diese bezahlen werden. Im Zeitalter der Fernarbeit gibt es mehr Optionen als je zuvor:
- Überweisung: : Überweisungen sind auch als Banküberweisungen, Banktransfers oder Kreditüberweisungen bekannt. Diese Option ist eine traditionelle und sichere Methode, um Gelder auf die Bankkonten von Auftragnehmenden in Neuseeland zu überweisen. Internationale Banküberweisungen können jedoch höhere Gebühren und längere Bearbeitungszeiten mit sich bringen.
- Internationale Zahlungsanweisungen: Sie können eine Zahlungsanweisung online über ein Unternehmen wie Western Union senden und Auftragnehmende zahlen diese anschließend auf ihre Bankkonten ein. Während diese Option sicher und nachverfolgbar ist, ist sie nicht die bequemste oder kostengünstigste Methode, da der Prozess langsam sein kann und Gebühren sowie Wechselkurse anfallen können.
- Online-Zahlungsanbieter: Zahlungsplattformen wie PayPal, Wise und Stripe sind beliebte Optionen für internationale Zahlungen, die schnelle Überweisungen und niedrigere Gebühren im Vergleich zu traditionellen Banküberweisungen bieten. Dennoch müssen Sie auch die schwankenden Wechselkurse und einige zusätzliche Gebühren berücksichtigen.
- Globale Lohnabrechnungsdienste: Die Nutzung eines globalen Lohnabrechnungsdienstes vereinfacht den Zahlungsprozess und erleichtert die Einhaltung der Arbeits- und Steuerbestimmungen in Neuseeland. Mit einer Plattform wie Rippling können Sie neuseeländische Auftragnehmende zusammen mit dem Rest Ihrer globalen Belegschaft bezahlen.
Schritt #3: Verwenden Sie eine globale Lohnabrechnungssoftware, um Zahlungen für Auftragnehmende in Neuseeland zu verarbeiten
Von den verschiedenen Bezahloptionen von Auftragnehmenden ist die Nutzung eines globalen Lohnabrechnungsdienstes der einfachste und effizienteste Weg.
Mit Rippling bezahlen Sie internationale Auftragnehmende weltweit schnell, ohne auf Währungsumrechnungen warten zu müssen.
Schritt #4: Sicherstellung der Steuerkonformität bei der Bezahlung neuseeländischer Auftragnehmender
Ob Sie von den Zahlungen an Auftragnehmende Einkommenssteuern abziehen müssen, hängt von der jeweiligen Vertragsvereinbarung ab.
Angenommen, Sie stellen Mitarbeitende auf Dienstvertragsbasis ein und senden ihnen Vergütungen. In diesem Fall müssen Sie Steuern von deren Einnahmen abziehen – es sei denn, sie haben ein Freistellungszertifikat und werden nicht über eine Arbeitskräftevermittlung bezahlt oder sie besitzen ein Sondersteuersatz-Zertifikat mit 0 %. Sie müssen keine weiteren Abzüge vornehmen, da Auftragnehmende selbst für die Abführung ihrer KiwiSaver- und Studienkreditabzüge verantwortlich sind.
Auftragnehmende, die regelmäßige Zahlungen erhalten, müssen ein IR330C-Formular (eine Steuerklassenbenachrichtigung für Auftragnehmende) ausfüllen. Dies teilt Ihnen den Steuersatz mit, den Sie von den regelmäßigen Zahlungen abziehen müssen. Wenn Sie Ihnen kein IR330C-Formular zukommen lassen, müssen Sie entweder 45 % bei Nichtangabe oder 20 % abziehen, wenn Auftragnehmende keine ansässigen Neuseeländer*innen sind.
Wenn Sie selbstständige Auftragnehmende einstellen und ihnen keine regelmäßigen Zahlungen senden, müssen Sie keine Steuern von ihren Einnahmen abziehen. Beim Einreichen ihrer eigenen Steuern in Neuseeland benötigen Auftragnehmende in der Regel:
- Eine IRD-Nummer (eine von der Inland Revenue Department vergebene eindeutige Nummer)
- Registrierung für die Waren- und Dienstleistungssteuer (GST), wenn sie mehr als 60.000 NZ $ pro Jahr verdienen
- Quellensteuer-Registrierung
Einige Arbeitgeber haben Vereinbarungen mit selbstständigen Auftragnehmenden getroffen, um deren Bezahlung planmäßig zu verwalten und die Steuer für sie abzuziehen. In diesem Fall müssten Sie sich als Arbeitgeber registrieren und Auftragnehmende wie Angestellte behandeln, die planmäßige Bezahlungen erhalten. Diese Auftragnehmende müssten außerdem ein IR330C-Formular ausfüllen.
Egal, welches Vertragsverhältnis besteht – gemäß dem Inland Revenue müssen Sie Aufzeichnungen über die Person oder das Unternehmen sowie über die gezahlten Beträge führen. Diese Aufzeichnungen müssen sieben Jahre lang in Neuseeland aufbewahrt werden und Folgendes umfassen:
- Lohnbuch-Informationen
- Fertiggestellte IR330- und IR330C-Formulare
- Briefe vom Finanzamt, in denen Sie aufgefordert werden, den Steuercode oder Steuersatz Ihrer Angestellten zu ändern
Müheloses Verwalten von Auftragnehmenden weltweit
Es war noch nie einfacher, Ihre globale Belegschaft zu erweitern. Mit Rippling bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Neuseeland und weltweit in einem System.
Häufig gestellte Fragen zur Abwicklung der Gehaltsabrechnung für Auftragnehmenden in Neuseeland
Müssen Sie Steuern einbehalten, wenn Sie Auftragnehmende in Neuseeland bezahlen?
Ja, Sie müssen die Steuern von Auftragnehmenden abziehen, die regelmäßige Zahlungen erhalten. Es gibt einige Ausnahmen, etwa wenn Auftragnehmende eine Freistellungsbescheinigung oder eine Bescheinigung über einen besonderen Steuersatz von 0 % haben. Wenn Sie keine regelmäßigen Zahlungen an Auftragnehmende leisten, müssen Sie voraussichtlich keine Steuern einbehalten.
Gilt der Mindestlohn in Neuseeland auch für selbstständige Auftragnehmende in Neuseeland?
Nein, der Mindeststundenlohn in Neuseeland gilt nicht für sie. Anstellungsrechte und Mindestlohngesetze gelten für Angestellte. Selbstständige Auftragnehmende verhandeln in der Regel ihre Tarife und Bedingungen mit dem Unternehmen, das sie engagiert.
Erhalten Auftragnehmende in Neuseeland Sozialleistungen?
Nein, Auftragnehmende fallen nicht unter die meisten arbeitsrechtlichen Bestimmungen, d. h. sie haben keinen Anspruch auf Leistungen wie Jahresurlaub, Feiertage und bezahlte Krankheitstage.
Das allgemeine Zivilrecht bestimmt die meisten Rechte und Pflichten von Auftragnehmenden. Zum Beispiel sind in Neuseeland alle Menschen, einschließlich Auftragnehmender, durch die Accident Compensation Corporation (ACC) geschützt, und Auftragnehmende können zwischen dem standardmäßigen CoverPlus oder CoverPlus Extra der ACC wählen.
Die ACC erhält eine Zusammenfassung der Einkünfte von Auftragnehmenden aus deren Einkommenssteuererklärung und kombiniert diese Informationen mit der Klassifizierungseinheit (CU) des Auftragnehmenden, um die ACC-Abgaben des Auftragnehmers zu berechnen.
Können Sie Auftragnehmende in Neuseeland in ihrer Heimatwährung bezahlen?
Es ist am besten, neuseeländische Auftragnehmende in ihrer Heimatwährung, dem neuseeländischen Dollar, zu bezahlen. Unter Umständen können Sie Auftragnehmende jedoch auch in Ihrer Währung bezahlen, wenn sie dem schriftlich zustimmen.
Viele internationale Zahlungsanbieter, wie Rippling, unterstützen die Bezahlung von Auftragnehmenden entweder in neuseeländischen Dollar oder in Ihrer Währung.
Können Sie Auftragnehmende in Neuseeland manuell bezahlen?
Ja, Sie können sie manuell mit Bezahlungsmethoden wie Überweisungen, Online-Zahlungsplattformen oder sogar Bargeld bezahlen. Manuelle Zahlungen erfordern jedoch oft zusätzlichen Verwaltungsaufwand und sind im Vergleich zu globalen Gehaltsabrechnungssoftware weniger effizient.
Die manuelle Zahlungsverarbeitung birgt zudem erhebliche Risiken:
- Einhalten von Vorschriften: Manuelle Zahlungsverfahren bergen das Risiko menschlicher Fehler und Ungenauigkeiten, die zu Problemen mit der neuseeländischen Regierung führen können.
- Datenschutz: Wenn Sie die Aufzeichnungen von Auftragnehmenden nicht auf sichere und vertrauliche Weise verwalten, können sensible Informationen leicht verloren gehen, gestohlen oder missbraucht werden.
- Erfahrung von Auftragnehmenden Die manuelle Bezahlung kann ineffizient sein, da oft Transparenz darüber fehlt, wofür Auftragnehmende genau bezahlt werden und wann die Zahlungen erfolgen.
Durch die Automatisierung Ihrer Gehaltsabrechnung können Sie manuelle Arbeit reduzieren, Kopfschmerzen vermeiden und Auftragnehmende schnell und in Übereinstimmung mit den Vorschriften bezahlen.
Wie werden Auftragnehmende in Neuseeland zu Angestellten?
Die Umwandlung von Auftragnehmenden in Vollzeitangestellte umfasst eine Veränderung des Arbeitsverhältnisses und neue rechtliche Verpflichtungen. Um den Arbeitsgesetzen in Neuseeland zu entsprechen, müssen Sie einen Arbeitsvertrag erstellen und alle notwendigen Abzüge vornehmen. Dazu gehören die Lohnsteuer (PAYE), Unterstützung bei Studienkrediten, Unterhaltszahlungen, KiwiSaver und die Arbeitgeberbeiträge zur Altersvorsorge (ESCT).
Sie sollten auch genaue Mitarbeiteraufzeichnungen über Löhne, Arbeitszeiten, Urlaub und Fehlzeiten führen, um den Anforderungen des Employment Relations Act 2000 und des Holidays Act 2003 zu entsprechen.
Rippling und die verbundenen Tochtergesellschaften erteilen keine steuerlichen, rechtlichen oder buchhalterischen Ratschläge. Dieses Material wurde ausschließlich zu Informationszwecken vorbereitet und ist nicht dazu gedacht, steuerliche, buchhalterische oder rechtliche Beratung zu bieten oder darauf zu vertrauen. Sie sollten Ihre eigenen Steuer-, Rechts- und Buchhaltungsberater*innen konsultieren, bevor Sie sich an verwandten Aktivitäten oder Transaktionen beteiligen.