So bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Italien [2024]
Selbstständige Auftragnehmende in Italien zu engagieren, kann Ihre globale Belegschaft auf das nächste Level bringen und dringend benötigte Fähigkeiten in Ihr globales Unternehmen bringen. Doch das Management von Auftragnehmenden kann kompliziert werden, wenn Sie mit dem lokalen Arbeitsrecht nicht vertraut sind und die italienischen Steuervorschriften nicht kennen.
Bereiten Sie sich schon vor Beginn Ihres ersten Projekts auf den Erfolg vor, indem Sie mehr über das italienische Zivilgesetzbuch erfahren – einschließlich der korrekten Klassifizierung von Freiberufler*innen, deren Bezahlung und deren Übernahme in ein festes Anstellungsverhältnis. Hier finden Sie eine schrittweise Anleitung, die Sie durch die Gehaltsabrechnung von Auftragnehmende in Italien führt.
Schritt #1: Klassifizieren Sie Ihre Beschäftigten in Italien
Bevor Sie in Italien Auftragnehmende einstellen, ist es wichtig, die versehentliche oder absichtliche Fehlklassifizierung genau zu verstehen, da diese zu hohen Kosten und Strafen führen kann.
Hier sind einige der potenziellen Kosten:
- In Italien können Arbeitgeber, die ihre Beschäftigten falsch klassifizieren, Verwaltungsstrafen von 100 bis 500 EUR pro falsch klassifizierter Arbeitskraft erhalten.
- Die Steuerbehörden können strenge Strafen verhängen, darunter eine Strafe von 90 % für ungenaue Steuererklärungen und eine Strafe von 20 % für unsachgemäße Einkommensteuerabzüge.
- Laut dem italienischen Strafgesetzbuch kann ein Arbeitgeber, der wegen Fehlklassifizierung und der Vermeidung von Sozialversicherungsbeiträgen für schuldig befunden wird, mit Geldstrafen von bis zu 50.000 Euro und bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft werden.
Arbeitgeber, die Beschäftigte fälschlicherweise als selbstständige Auftragnehmende klassifizieren, können auf Schadenersatz verklagt werden, einschließlich rückständiger Löhne, Sozialleistungen und der seelischen Belastung.
Hier sind einige der Merkmale, die italienische Auftragnehmende von Angestellten unterscheiden:
Auftragnehmende
Angestellte
Viel Eigenkontrolle. Italienische Auftragnehmende können ihre Arbeitszeiten festlegen und selbst bestimmen, wie sie ihre Arbeit nach ihrem eigenen Zeitplan erledigen.
Mehr Anweisungen vom Arbeitgeber. Italienische Angestellte können Anweisungen erhalten, wie und wann sie unter der Aufsicht von Führungskräften arbeiten sollen.
Ausrüstung und Geräte sind im Besitz der Auftragnehmenden.
Ausrüstung und Geräte werden typischerweise vom Arbeitgeber bereitgestellt.
Weniger integriert. Auftragnehmende neigen dazu, selbstständig zu sein und eher remote zu arbeiten.
Stark integriert. Angestellte sind in der Regel stärker in das Unternehmen integriert und arbeiten in Vollzeit für dieses.
Kein Anspruch auf Sozialleistungen. Auftragnehmende erhalten nicht denselben Schutz und dieselben Vorteile wie Angestellte. Sie zahlen zudem ihre eigenen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge.
Anspruch auf Sozialleistungen. Angestellte haben Anspruch auf gesetzliche Sozialleistungen und Schutz, wie Mindestlohn und bezahlten Urlaub. Sie haben außerdem Anspruch auf das 13. Monatsgehalt.
Befristetes Engagement. Auftragnehmende werden typischerweise für ein bestimmtes Projekt engagiert und können gleichzeitig für andere Unternehmen arbeiten.
Unbefristete Anstellung. Angestellte werden auf unbestimmte Zeit eingestellt und sind auf einen Arbeitgeber beschränkt.
Haftungsrisiko. Auftragnehmende übernehmen möglicherweise mehr Risiko und Haftung für ihre Arbeit.
Kein Haftungsrisiko. Angestellte sind in der Regel vor arbeitsbezogener Haftung geschützt.
Weitergabe von Aufgaben. Auftragnehmende können Aufgaben an andere Unternehmen oder Einzelpersonen delegieren.
Keine Weitergabe von Aufgaben. Angestellte werden aufgefordert, ihre Arbeit selbst unter den Anweisungen des Arbeitgebers zu erledigen.
Schritt #2: Bestimmen Sie die beste Methode, um Auftragnehmende in Italien zu bezahlen
Um in Italien mit der Bezahlung von Auftragnehmenden zu beginnen, sollten Sie sich zuerst Sie für eine Zahlungsmethode entscheiden, die am besten zu Ihnen passt. Mit dem Anstieg der Fernarbeit und globalen Anstellungen haben Arbeitgeber heute mehr Zahlungs- und Anbieteroptionen denn je. Hier sind einige der Möglichkeiten:
Banküberweisungen. Sie können ein italienisches Bankkonto eröffnen, jedoch nur, wenn Sie einen Rechtsträger im Land haben. Sobald Sie über ein Konto verfügen, können Sie Geld auf die Konten von italienischen Auftragnehmenden einzahlen. Alternativ senden Sie eine Überweisung von Ihrem heimischen Bankkonto aus – es kann allerdings zu Verzögerungen kommen.
Internationale Zahlungsanweisungen. Diese traditionelle Zahlungsmethode kann langsam und umständlich sein. Sie erfordert den physischen Kauf und die Einzahlung von Zahlungsanweisungen, die mit Gebühren und ungünstigen europäischen Wechselkursen verbunden sein können.
Schecks. Obwohl es immer seltener vorkommt, akzeptieren einige Auftragnehmende möglicherweise noch Schecks als Bezahlung. Die Bearbeitungszeiten können jedoch länger sein und es können Gebühren anfallen.
Digitale Zahlungsplattformen. Nicht alle digitalen Zahlungsplattformen sind in Italien verfügbar. Einige Arbeitgeber verlassen sich auf Plattformen wie Wise, Satispay und PayPal, um Auftragnehmende zu bezahlen, meiden jedoch Venmo, da es in Europa nicht funktioniert. Denken Sie daran, dass Wechselkurse täglich schwanken können, was es schwierig macht, Ihre Abrechnungen vorherzusagen.
Globale Gehaltsabrechnungsdienste. Auftragnehmende sind nicht in der Gehaltsabrechnung enthalten und stellen dem Unternehmen ihre Dienstleistungen direkt in Rechnung. Die Kreditorenbuchhaltung übernimmt dies für viele Unternehmen, doch es ist eine Menge zu beachten, wenn Sie im Ausland Personal einstellen möchten. Mit Rippling können Sie italienische Auftragnehmende zusammen mit dem Rest Ihrer globalen Beschäftigten bezahlen.
Schritt #3: Nutzen Sie eine globale Gehaltsabrechnungssoftware, um Zahlungen für italienische Auftragnehmende abzuwickeln .
Es gibt mehrere Möglichkeiten, Auftragnehmende in Italien zu bezahlen, einschließlich Paypal. Doch die Bezahlung über eine globale Gehaltsabrechnungssoftware ist die schnellste und effektivste Methode.
Mit Rippling können Sie Auftragnehmende weltweit an einem Ort bezahlen und gleichzeitig die lokalen Gesetze einhalten.
Schritt #4: Stellen Sie sicher, dass italienische Auftragnehmende über die richtigen Steuerinformationen verfügen
Arbeitgeber sind von der Lohnsteuer für Auftragnehmende befreit. Selbstständige Auftragnehmende sind dafür verantwortlich, ihre eigenen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge an das INPS abzuführen. Die spezifischen Steuersätze und Beiträge hängen von dem Vertragsmodell ab, unter dem die Arbeitskraft tätig ist.
Auftragnehmende in Italien müssen eine jährliche Steuererklärung abgeben und Einkommensteuer auf ihre Einnahmen bis Ende November zahlen, zusammen mit der Gemeinde- und Regionalsteuer. Auftragnehmende müssen zwei Vorauszahlungen (im Juni und November) für das laufende Steuerjahr leisten.
Um Steuern einzureichen, benötigen Auftragnehmende in der Regel Folgendes:
- Umsatzsteuer-Identifikationsnummer
- Steuernummer, oder codice fiscale
- Modello Redditi PF Formular
Mühelose Verwaltung von Auftragnehmenden weltweit
Die Verwaltung von Auftragnehmenden auf der ganzen Welt war noch nie einfacher. Mit Rippling bezahlen Sie internationale Auftragnehmende in Italien und weltweit in einem System.
Häufig gestellte Fragen zur Abwicklung der Lohnabrechnung für Auftragnehmende in Italien
Müssen Sie Steuern einbehalten, wenn Sie Auftragnehmende in Italien bezahlen?
Nein. Selbstständige Auftragnehmende sind selbst dafür verantwortlich, ihre eigenen Steuern und Sozialversicherungsbeiträge in Italien zu arrangieren und zu zahlen.
Gilt der Mindestlohn in Italien für selbstständige Auftragnehmende in Italien?
Überraschenderweise gibt es in Italien keinen Mindestlohn. Auftragnehmende können ihre eigenen Gehälter festlegen. Beachten Sie, dass andere Arbeitsrechte möglicherweise nicht für italienische Auftragnehmende gelten.
Erhalten italienische Auftragnehmende Sozialleistungen?
Nein, sie haben keinen Anspruch auf Sozialleistungen.
Seit Juni 2017 haben selbstständige Auftragnehmende jedoch nur eingeschränkten Schutz vor einseitigen Vertragsänderungen oder der Beendigung des Arbeitsverhältnisses durch den Auftraggeber aufgrund benötigter Mutterschafts- oder krankheitsbedingter Abwesenheit.
Können Sie Auftragnehmende in Italien in Ihrer Heimatwährung bezahlen?
Es ist in der Regel am besten, Auftragnehmende in Italien in ihrer lokalen Währung, dem Euro, zu bezahlen, um Gebühren und Wechselkursrisiken zu vermeiden. Wenn italienische Auftragnehmende jedoch schriftlich zustimmen, kann die Bezahlung auch in einer anderen Währung erfolgen.
Viele internationale Zahlungsanbieter, wie Rippling, unterstützen die Bezahlung von Auftragnehmenden entweder in Euro oder in Ihrer Währung.
Können Sie Auftragnehmende in Italien manuell bezahlen?
Kleinunternehmer*innen bearbeiten die Bezahlungen oft manuell, um Kosten zu sparen. Doch dieser Prozess kann mit dem Wachstum des Unternehmens zeitaufwendig werden, insbesondere wenn es darum geht, mehrere Auftragnehmende in Italien und in anderen Ländern zu managen.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass die manuelle Verarbeitung von Bezahlungen Risiken mit sich bringt:
- Einhaltung von Vorschriften. Die manuelle Abwicklung birgt das Risiko menschlicher Fehler und Auslassungen. Entscheiden Sie sich für Rippling, um automatisch die lokalen Gesetze einzuhalten, unabhängig davon, wo Auftragnehmende leben.
- Datenschutz. Die manuelle Lohnabrechnung mit Tabellenkalkulationen oder Papierunterlagen kann Datenschutzrisiken bergen, da sensible Informationen verloren gehen, gestohlen oder missbraucht werden können – was in Italien gemäß DSGVO und lokalen Gesetzen mit Geldstrafen verbunden ist.
- Erfahrung von Auftragnehmenden. Manuelle Zahlungen können langsam sein und es mangelt an Transparenz bezüglich der Zahlungszeiträume und des genauen Verwendungszwecks. Das führt zu einer frustrierenden Erfahrung für Auftragnehmende.
Führen Sie die Lohnabrechnung automatisch durch, indem Sie ein System wie Rippling verwenden. Rippling synchronisiert HR-Daten mit der Lohnabrechnung und sorgt für eine konforme und effiziente Zahlungsabwicklung für Auftragnehmende weltweit.
Wie werden Auftragnehmende in Italien zu Angestellten?
Obwohl es verlockend sein kann, selbstständige Auftragnehmende für zusätzliche Flexibilität und Kosteneinsparungen einzustellen, können Sie in rechtliche Schwierigkeiten geraten, wenn sie eigentlich fälschlicherweise als Angestellte klassifiziert sind.
Nach italienischem Gesetz sind Angestellte Arbeitskräfte, die in einem Vollzeitarbeitsverhältnis unter der Leitung und Aufsicht ihres Arbeitgebers stehen, wie in Artikel 2094 des italienischen Zivilgesetzbuches festgelegt. Wenn Sie selbstständige Auftragnehmende als Vollzeitangestellte klassifizieren, müssen Sie verschiedene rechtliche Anforderungen erfüllen, um eine Fehlklassifizierung zu vermeiden. Diese Anforderungen umfassen einen Arbeitsvertrag, Steuerverpflichtungen, Sozialversicherungsbeiträge, Sozialleistungen und mehr.
Außerdem benötigen Sie einen Rechtsträger in Italien – entweder Sie gründen Ihren eigenen oder Sie nutzen einen Employer of Record (EOR)-Service.
Rippling und die verbundenen Tochtergesellschaften bieten keine Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung an. Dieses Material wurde ausschließlich zu Informationszwecken erstellt und ist nicht dazu gedacht, Steuer-, Rechts- oder Buchhaltungsberatung zu bieten oder als solches herangezogen zu werden. Sie sollten Ihre eigenen Steuer-, Rechts- und Buchhaltungsberater*innen konsultieren, bevor Sie sich an verwandten Aktivitäten oder Transaktionen beteiligen.